Brot selber backen mit einem Gärkörbchen? Brot kann auf vielfältige Art selbst gebacken werden. Da wäre die Welt der Brotbackautomaten und auch die Möglichkeit, Brotteig in einer Kastenform für Kuchen zu backen. Doch die traditionellste Art ist das sogenannte Gärkörbchen, eine runde oder längliche Brotbackschale aus Peddigrohr (Rattan). Andere Varianten werden aus sogenanntem Holzschliff hergestellt. Dabei wird nur Fichtenholz verwendet, welches keine weiteren Zusätze enthält.
Der Gärkorb wird gelegentlich auch Brotgärkorb oder Brotbackkorb genannt. Gemeint ist immer dasselbe. Das Körbchen, welches auch aus Kunststoff erhältlich ist, fördert den Gärprozess und ist dafür gedacht, dem Brotteig seine Form zu geben, während er ruht.
Die Form des Brotes geformt durch einen Gärkorb
Das Brot bekommt durch das Gärkörbchen seine Form, die rund oder auch oval sein kann. Außerdem erhält es so seine typische Konsistenz und dazu noch ein schönes Muster. Die üblichen Gärkörbchen sind für Brote zu anderthalb oder höchstens drei Pfund geeignet.
So wird das Gärkörbchen benutzt
Ist der Teig fertig, wird er mit reichlich Mehl bestäubt, ebenso der Brotgärkorb. Dabei sollte der Hobbybäcker keinesfalls sparsam sein. Sollte der Teig an der Korbwand haften, war er zu feucht und das Körbchen zu wenig mit Mehl bestiebt.
Der Teigling wird nach dem Bestäuben in das Körbchen gelegt, und anschließend mit einem feuchten Tuch abgedeckt. So soll der Teig eine Zeit lang ruhen.
Ideal sind die Gärkörbchen aus Naturmaterial wie Rattan. Denn sie bringen spezielle Eigenschaften mit, die das Brot besonders gut gelingen lassen. Die Kunststoffprodukte haben hier eindeutig Nachteile und sind nicht in gleicher Qualität nachzubilden.
Hat man das frische Brot entnommen, sollte das Gärkörbchen gut trocknen. Normalerweise ist es dann sauber. Sollte aber noch etwas Teig kleben geblieben sein, kann man diesen mit einem Backhelfer zum Beispiel einer Bürste entfernen.
Über das Material der Gärkörbchen
Wie schon erwähnt, ist das übliche Material vor allem Rattan, welches aus den Trieben der gleichnamigen Palme gewonnen wird. Die Produkte kommen meist aus Asien und sind durch die Verarbeitung mit Dampf und Feuchtigkeit sehr formstabil und dennoch biegsam. Besondere Modelle besitzen einen Boden aus Holz. Wird ein Gärkörbchen aus Peddigrohr benutzt, bekommt das Brot die typische „Maserung“ mit Rillen.
Die andere traditionelle Variante ist der Holzschliff. Dabei werden Fasern von Fichtenholz mit Wasser vermischt, was den sogenannten Faserbrei ergibt. Dieser wird in Formen gefüllt und muss dort hohem Druck standhalten, der das Wasser herauspresst. Durch den Holzbestandteil Lignin wird eine Bindung erreicht, und die Stabilität kommt zustande.
Beide Arten der Brotgärkörbe gibt es in rund, oval, vier-und dreieckig, wobei sie außer der typischen Rollenstruktur auch ein Waffelmuster zeigen können. Besteht der Boden aus Holz, hat dieser unter Umständen ein eingeschnitztes Muster, ähnlich einer Butterform.
Die Gärkörbchen aus Silikon oder anderen Kunststoffen werden im gewerblichen Bereich eingesetzt und sind für den Hausgebrauch nicht unbedingt zu empfehlen.
Auch beliebt sind Baquette-Bleche
Eine Art Backform stellt dieses speziell perforiertes Backblech mit Wölbung für drei besonders knusprige Baguettes dar. Damit lassen sich sehr leicht leckere Baquettes backen.
So sollte das Brot gehen
Wird der Brotteig in einem Gärkorb gelagert, ehe er zum Backen kommt, sollte die Temperatur um die 35 Grad Celsius liegen. Eine Luftfeuchtigkeit von 70 bis 80 % ist perfekt. Da diese in Wohnräumen eher nicht erreicht wird, deckt man den Gärkorb mit einem feuchten Tuch ab. Der Gärprozess kann indes nicht optimal verlaufen, wenn der Brotteig Zugluft ausgesetzt ist oder die Temperaturen zu hoch sind. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn das Brot zum Gehen auf die Heizung gestellt werden würde. Denn dann gärt der Teig außen zu schnell und innen zu langsam.
Was mache ich wenn der Teig dünnflüssig ist?
Wer ein Brotrezept hat, welches einen recht dünnflüssigen Teig vorschreibt, hat sicher zunächst mal Angst, dass er das Brotkörbchen nicht mehr sauber bekommt. In diesem Fall darf man ruhig ein glattes Geschirrtuch oder Ähnliches in den Korb legen, ehe man das Brot hineingibt. Zwar kann es passieren, dass dadurch das Brot nicht so schön die Muster des Korbes annimmt, aber nimmt man ein spezielles Baumwolltuch, welches es zu kaufen gibt für das Brotbacken, geht es schon besser, und das Muster wird dennoch abgebildet. Nicht vergessen sollte man das Einschneiden des Teiglings nach dem Einfüllen in den Gärkorb, da an dieser Stelle das Brot nachgibt und sich die Kruste schön entwickelt.
Gärkörbchen kaufen
Solch einen Gärkorb kann man gut im Internet kaufen, wenn man nicht gerade einen gut sortierten Haushaltswarenhandel in der Nähe hat. Auch in manchen Mühlen gibt es sie zu kaufen. Die Kosten sind eher gering, so um die 10 Euro dürften ausreichen. Dafür kann man dann damit unzählige Brote backen.
Wichtig!
Die Gärkörbchen sind nicht dafür gedacht, dass man sie mit dem Teig in den Ofen schiebt. Zwar gibt es Körbe, die speziell feuerfest gearbeitet ist, aber normale Gärkörbchen aus Rattan oder Holz würden in Flammen aufgehen. Deshalb den Brotkorb immer nur zum Gehen des Teiges verwenden, nicht zum Backen. Das Brot wird aus dem Gärkörbchen gestürzt und so auf ein Blech verbracht. Dann sollte man schnell sein, damit das Brot in den heißen Herd kommt und nicht breitläuft.
Alternativ kann man statt einem Gärkörbchen und dem Blech auch eine Brotbackform nehmen. Diese gibt es in verschiedenen Formen und Größen. Auch ist es möglich, eine Kastenform zu benutzen, in der man für gewöhnlich Kuchen bäckt. Zwar sehen dann die Brote nicht so schön aus wie vom Bäcker, und sind alle Kastenbrote, aber sie laufen nicht breit und das hat schon auch Vorteile. Denn ein breitgelaufenes Brot hat eher etwas von Fladenbrot und lässt sich kaum ein Scheiben schneiden.
Fazit:
Wer selbst Brot bäckt und dies mit Sauerteig, der hat mehrere Möglichkeiten. Am schönsten, auch fürs Auge, wird ein solches Brot, wenn ein Gärkörbchen Verwendung findet. Denn dieses hilft, das Brot zu formen und ihm eine schöne Oberfläche zu geben. Dabei wird das Brot nicht in dem Korb gebacken, sondern soll hierin nur gehen und die Form annehmen. Nach der Gärzeit wird der Teigling aus dem Körbchen gestürzt auf ein Backblech, und umgehend im Ofen gebacken. So hat er keine Zeit doch noch breit zu laufen, da sich sofort eine Kruste bildet. Wer viel Brot bäckt, kann verschiedene Gärkörbchen verwenden und diese entsprechend der Form in der Sorte unterscheiden. Tipp: legt man unten in den Korb Mohn, Nüsse oder Körner, kleben diese am Teig fest und sind anschließend oben auf dem Brot als leckere Deko zu sehen.
*Letzte Aktualisierung am 31.12.2021 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API